Zimmerpflanzen richtig düngen

Wenn du möchtest, dass deinen Pflanzen ein langes Leben haben, musst du sie regelmäßig düngen. Denn im Gegensatz zu Gartenpflanzen sind sie darauf angewiesen, dass wir uns gut um sie kümmern und sie mit genügend Nährstoffen versorgen. 

In diesem Beitrag erfährst du, wann und wie oft du deine Zimmerpflanzen düngen solltest. Außerdem erklären wir dir, womit du deine Pflanzen düngen kannst und worauf du bei der Düngerauswahl achten musst.

Warum Zimmerpflanzen düngen?

Auch Pflanzen sind Lebewesen und brauchen dementsprechend Nährstoffe, um zu überleben und zu wachsen. Wenn du deine Zimmerpflanzen nicht regelmäßig düngst, treten Mangelerscheinungen auf und sie wird anfälliger für Krankheiten. Gerade bei Zimmerpflanzen ist das Düngen sehr wichtig, da sich in dem Topf nur eine begrenzte Menge Erde befindet, die sich nicht von selbst erneuern kann. 

Person düngt Zimmerpflanzen

Wie oft Zimmerpflanzen düngen?

Auf diese Fragen gibt es leider keine pauschale Antwort, da die einzelnen Zimmerpflanzen sehr unterschiedlich sind. Aber als groben Richtwert kannst du nehmen: Je schneller die Pflanze wächst, desto öfter braucht sie Dünger. 

Bei langsam wachsenden Pflanzen wie Kakteen brauchst du nur selten zu düngen. Wichtig ist jedoch, dass du die Pflanze nicht erst düngst, wenn die Mangelerscheinungen bereits auftreten.

Achte darauf, dass du nicht zu viel düngst, ansonsten kann deine Pflanze auch eingehen. Hier gilt: weniger ist mehr. Es ist besser, wenn du öfter kleine Mengen düngst, als einmal mit zu viel. Je regelmäßiger du düngst, desto besser können sich deine Pflanzen entwickeln. 

Wann ist der beste Zeitpunkt zum Düngen?

Die beste Zeit zum Düngen ist während der Wachstumsphase deiner Pflanzen, von März bis Oktober. In diesen Monaten bekommen sie viel Licht und wachsen deswegen auch stärker. Dementsprechend viele Nährstoffe brauchen sie.

Im Winter musst du deine Pflanzen nicht düngen. In den Wintermonaten brauchen deine Pflanzen eine Ruhephase. Wenn du sie dann düngst, kann es schnell passieren, dass du sie überdüngst. Einzige Ausnahme sind Pflanzen, die auch im Winter blühen, wie zB. der Weihnachtsstern. 

Wenn du eine Zimmerpflanze neu gekauft hast, braucht sie für 6-8 Wochen keinen Dünger, da sie in bereits gedüngter Erde verkauft wird. Nach dieser Zeitspanne liegt es dann aber an dir, deine Pflanze mit genügend Nährstoffen zu versorgen.

Nach spätestens drei Jahren hilft aber der beste Dünger nichts mehr. Die Erde ist dann soweit ausgelaugt, dass du deine Pflanzen umtopfen musst. 

Tipps, wie du deine Pflanze richtig umtopfst, erfährst du in diesem Beitrag.

Viele prächtig blühende Pflanzen

Was ist der beste Dünger?

Dünger gibt es im Fachhandel in allen möglichen Formen: flüssig, als Pulver, als Granulat oder als Stäbchen. Die wichtigsten Nährstoffe für deine Pflanzen sind Stickstoff, Kalium und Phosphor. Diese sind in jedem Dünger enthalten.

Wie wir schon geklärt haben, ist der Düngebedarf je nach Pflanzenart sehr unterschiedlich. Deswegen ist es wichtig, dass du dich vorher über die Bedürfnisse deiner Zimmerpflanzen informierst.

Tabelle Stickstoff, Phosphor, Kalium

StickstoffPhosphorKalium
zu wenig davonBlätter werden gelb oder blassgrün
Pflanze wächst nicht mehr
Pflanzen bilden Blüten, aber sehr wenig/ keine FrüchtePflanze wächst nicht mehr und welkt
optimale MengeBlätter sind kräftig und grün
Pflanze wächst und wächst
Pflanze hat viele Blüten und FrüchtePflanze ist gesund und hat ein stabiles Wachstum
zu viel davonBlätter werden lang und weich
Stängel knicken um
Pflanze hat WachstumsstörungenWachstumshemmungen, Wurzelverbrennungen,
beschädigte Blätter und Kümmerwuchs

Stickstoff benötigen vor allem Zimmerpflanzen mit vielen großen Blättern und die schnell wachsend sind. Pflanzen, die viele Blüten und Früchte bilden, brauchen verstärkt Phosphor. Kalium wiederum ist für die Wurzelbildung und Widerstandsfähigkeit deiner Zimmerpflanzen wichtig.

Eine gute Wahl für Zimmerpflanzen ist Flüssigdünger, da er individuell dosiert werden kann und über das Gießwasser schnell in die Erde und an die Wurzeln der Pflanzen gelangt. Flüssigdünger ist aber nicht für alle Pflanzenarten geeignet. Orchideen und Sukkulenten brauchen nur geringe Nährstoffmengen und können durch Flüssigdünger schnell überdüngt werden.

Ebenfalls praktisch für Zimmerpflanzen sind Düngestäbchen. Diese geben die Nährstoffe nach und nach in die Erde ab. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten, muss allerdings die Erde im Topf immer feucht gehalten werden.

Hausmittel zum Düngen: Kaffeesatz

Zimmerpflanzen mit Hausmitteln düngen

Es muss nicht immer der fertige Dünger aus dem Laden sein. Auch Hausmittel wie Eierschalen, Kaffeesatz und Holzasche eignen sich als Düngemittel für deine Zimmerpflanzen. 

In die oberen Bodenschichten kannst du getrockneten Kaffeesatz einarbeiten. Dieser enthält Stickstoff, Phosphor und Kalium und wirkt schwach sauer. Noch besser ist allerdings übrig geblieben Kaffee zu verwenden, da sich dieser besser in der Erde verteilt. Dafür musst du den Kaffee nur 1:1 mit Wasser mischen. 

Teesatz von Schwarzem und Grünem Tee enthält ähnliche Inhaltsstoffe wie Kaffeesatz und ist ein ebenso gutes Düngemittel. 

Ein weiteres Hausmittel zum Düngen sind zerkleinerte Eierschalen, die reich an Kalk und anderen Mineralstoffen sind. 

Holzasche eignet sich besonders gut für Pflanzen, die unter Kaliummangel leiden. Wichtig ist, dass du nur Asche von unbehandeltem Holz verwendest, da ansonsten Giftstoffe in die Pflanzentöpfe kommen. 

Bananenschalen sind durch ihren hohen Kaliumgehalt vor allem für Rosen geeignet. Doch auch Zimmerpflanzen freuen sich über einen Sud aus Bananenschalen. Dafür kochst du die Bananenschalen mit Wasser auf und lässt die Mischung über Nacht ziehen. Danach entfernst du die Schalen und verdünnst den Sud 1:5 mit Wasser.

Auch abgestandenes Mineralwasser ist ein beliebtes Hausmittel zum Düngen. Mineralwasser enthält viele wichtige Spurenelemente, die deinen Pflanzen genauso gut tun, wie dir. 

Da wir gerade bei Wasser sind: Auch Gemüsewasser eignet sich hervorragend als Näh- und Mineralstofflieferant, wenn es nicht gesalzen oder gewürzt ist. Besonders gut ist Blumenkohl-, Brokkoli-, Kartoffel- und Spargelwasser.