Der richtige pH-Wert für deine Pflanzen

Möchte man seine Pflanzen gesund und munter halten, gibt es ja so einiges zu beachten. Neben offensichtlichen Faktoren wie Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffen, spielen auch andere, vielleicht nicht ganz so offensichtliche Dinge eine Rolle. Dazu gehört unter anderem der pH-Wert des Bodens. Was dieser Wert aussagt, warum er so wichtig für das Wachstum und die Gesundheit deiner Pflanzen ist und welcher pH-Wert der richtige für welche Pflanze ist, verraten wir dir in diesem Beitrag. Du erfährst außerdem, wie du den pH-Wert im Boden messen und selbst verändern kannst.

pH-Messgerät steckt im Boden eines Feldes mit Pflanzen

Was ist der pH-Wert?

Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder alkalisch eine Lösung ist. Die pH-Skala geht von 1 bis 14. Der Wert 7 ist die neutrale Mitte und alles was darüber liegt, ist alkalisch (oder basisch), was darunter liegt, ist sauer.

So hat zum Beispiel Zitronensaft einen pH-Wert von unter 3, während Seife einen pH-Wert zwischen 9 und 10 hat. Die menschliche Haut liegt, wie viele andere natürliche Milieus, im leicht sauren Bereich und hat einen pH-Wert zwischen 5 und 6,5.

Warum ist der pH-Wert für Pflanzen wichtig?

Der pH-Wert ist von großer Bedeutung für das Bodenleben und bestimmt damit auch, wie gut es deinen Pflanzen geht. Er beeinflusst zB. die Aktivität von Mikroorganismen, aber auch die Aufnahme und Ausspülung von Nährstoffen, Schwermetallen und Pestiziden.

Bei einem zu sauren Boden (also einem zu niedrigen pH-Wert) sind die Mikroorganismen nicht so aktiv, wodurch weniger organisches Material zersetzt wird und dadurch weniger Nährstoffe zur Verfügung stehen. Auch Schwermetalle werden in zu sauren Böden vermehrt von den Pflanzen aufgenommen.

In zu alkalischen, kalkreichen Böden (zu hoher pH-Wert) kann es ebenfalls zu Mangelerscheinungen bei deinen Pflanzen kommen, da hier besonders die Versorgung mit Phosphor, Eisen und Magnesium eingeschränkt wird. Das stark angeregte Bodenleben kann zu übermäßiger Zersetzung von organischem Material und damit zu einem Mangel an Humus im Boden führen.

Welcher pH-Wert ist der richtige für deine Pflanzen?

Hier ist erstmal Aufatmen angesagt, denn es ist zum Glück nicht so kompliziert, wie es bisher klingt. Wie auch für die menschliche Haut gilt für die meisten Pflanzen tatsächlich: (Leicht) Sauer macht lustig!

Die Mehrheit der Garten- und Zimmerpflanzen fühlt sich bei einem Boden-pH-Wert zwischen 6 und 7 sehr wohl.

Aber natürlich gibt es auch im Pflanzenreich ein paar Exemplare, die aus der Reihe tanzen.

Pink blühender Rhododendron

Einen saureren Boden, mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6, bevorzugen zB. Rhododendren, Kamelien und Azaleen. Auch Heidelbeeren fühlen sich in eher saurem Boden wohl.

Zu den kalkliebenden Pflanzen, die einen etwas höheren pH-Wert von 6,5 bis 7,5 bevorzugen, gehören zB.:

  • Lavendel
  • Erdbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren
  • Flieder
  • Winter-Astern (Chrysanthemen)
  • die meisten Heil- und Gewürzkräuter
  • Gemüse, wie Mangold, Blumenkohl, Zwiebeln oder Sellerie

Wie misst man den pH-Wert?

Ob dein Boden sauer oder alkalisch ist, kannst du ganz einfach selbst messen. Im Handel gibt es spezielle Teststreifen, die du in eine Mischung aus ca. 10 bis 15 g deines Bodens und 25 ml destilliertem Wasser tauchen kannst. Anhand einer Farbskala kannst du dann den pH-Wert ablesen. Es gibt auch komplette Bodentest-Sets oder spezielle Messgeräte, die du einfach in die Erde steckst.

So kannst du selbst für den richtigen pH-Wert deines Bodens sorgen

Damit es deinen Pflanzen in ihrem Boden gut geht und es ihnen nicht zu sauer oder zu kalkreich wird, kannst du selbst ein wenig nachhelfen.

Wenn du Pflanzen in Töpfen, Blumenkästen oder Kübeln anbauen möchtest, achte darauf die richtige Erde zu verwenden. Es gibt zB. spezielle Erde für Rhododendren, die einen niedrigeren pH-Wert hat. Für viele Zimmerpflanzen eignet sich aber herkömmliche Blumenerde.

Mehr Tipps zur Wahl der richtigen Erde findest du übrigens hier.

Solltest du feststellen, dass dein Boden zu kalkreich ist, kannst du ihn etwas nachsäuern. Das klappt einerseits mit speziellen Düngern aus dem Handel, aber auch ohne diese ist es möglich. Hier eignen sich Rindenmulch, Laub- oder Nadelkompost. Auch Kaffeesatz kann helfen den pH-Wert ein wenig zu senken. Zum Gießen solltest du möglichst kalkfreies Wasser verwenden.

Ist dein Boden zu sauer, kannst du ihn kalken. Dazu eignen sich zB. Algenkalk, Dolomitkalk, Holzasche oder Urgesteinsmehl.

Du solltest natürlich immer darauf achten, dass du es mit dem Säuern oder dem Kalken nicht übertreibst, denn das schadet den Pflanzen wieder.