Kakteen – So pflegst du sie richtig

Sie sind stachelig, anspruchslos und unverwüstlich – das glauben jedenfalls viele. Kakteen sind nicht nur in den trockenen Gegenden Mexikos zu Hause, sondern fühlen sich auch in Steppen, Halbwüsten, Wüsten sowie tropischen Regenwäldern wohl. Es gibt weltweit bis zu 1.8000 Kakteen-Arten. Sie ertragen nicht nur sehr große Hitze, sondern einige winterharte Arten überleben auch Temperaturen von bis zu -20°C. Aufgrund dieser Extreme hält sich der Irrglaube, dass Kakteen nicht viel Pflege brauchen.

In Wirklichkeit sind Kakteen gar nicht so anspruchslos, wie es auf den ersten Blick scheint. Sie haben aber einen sehr langsamen Stoffwechsel, der dazu führt, dass Mangelerscheinungen erst sehr spät sichtbar werden.

Mit der richtigen Pflege kannst du jedoch viele Jahre Freude an deinen Kakteen haben. Worauf es bei der Standortwahl, beim Gießen, Düngen und Umtopfen ankommt, erfährst du in diesem Beitrag.

Standort

Bei Kakteen denken die meisten direkt an Wüste und Sonne. Dementsprechend herrscht der Irrglaube, dass der Standort für Kakteen so sonnig und warm wie möglich sein sollte. Das ist allerdings nicht hundertprozentig richtig, denn einige Kaktusarten vertragen die pralle Mittagssonne nicht. 

Am wohlsten fühlt sich dein Kaktus an einem Platz, an dem er viele Stunden am Tag Licht bekommt, ohne der direkten Sonne ausgesetzt zu sein. Dafür eignen sich Ost- oder Westfenster sehr gut. 

Eine gute Regel, falls du dir unsicher bist, ist: Je heller der Kaktus, desto mehr Sonne verträgt er. Gleichzeitig gilt aber auch, dass ältere Kakteen mehr Licht brauchen als jüngere.

Kakteen durchlaufen im Jahr zwei Phasen: die Wachstumsphase im Frühling und Sommer und die Ruhephase im Herbst und Winter.

Im Sommer freuen sich Kakteen über einen warmen Standort mit Temperaturen zwischen 20 und 35°C.

Im Winter müssen sie allerdings kühler stehen und es reichen Temperaturen zwischen 5 und 10°C. Wird der Kaktus in seiner Ruhephase nicht kühl genug gehalten, ist er anfälliger für Krankheiten.

Wichtig ist auch, dass du Zugluft vermeidest. Besonders im Winter kann das deinem Kaktus sehr schaden. 

Gießen

Kakteen können aufgrund ihrer Herkunft mit sehr wenig Wasser auskommen. Doch komplett ohne Wasser können auch Kakteen nicht überleben, deswegen ist es wichtig, dass du weißt, wie man sie richtig gießt.  

Kakteen speichern in ihren Stämmen und Knollen über längere Zeit Wasser. Das bedeutet, dass du die Gießintervalle großzügig bemessen solltest. Täglich kleine Schlückchen Wasser sind definitiv die falsche Methode Kakteen zu gießen. 

Am besten ist es, wenn du sie durchdringend gießt oder in kalkarmes Wasser tauchst, bis das Substrat vollständig durchfeuchtet ist. Das erkennst du daran, dass keine Luftbläschen mehr aufsteigen. 

Danach braucht dein Kaktus erst einmal ein bis zwei Wochen kein Wasser. Gegossen wird erst wieder, wenn die Erde einmal vollständig durchgetrocknet ist. Im Frühjahr und Herbst kann es auch bis zu vier Wochen dauern, bis die Erde komplett trocken ist. 

Ganz wichtig ist, dass sich im Topf keine Staunässe bildet, denn dies schadet deinem Kaktus auf jeden Fall. 

Im Frühjahr kannst du das Wachstum deiner Zimmerkakteen anregen, indem du sie leicht abbraust. Dadurch gewöhnen sich die Kakteen an das erhöhte Wasseraufkommen. Circa eine Woche später kannst du dann wieder mit der normalen Bewässerung beginnen. 

Düngen

Es ist sehr wichtig, dass Kakteen regelmäßig gedüngt werden, besonders wenn du möchtest, dass sie blühen. Mangelerscheinungen treten bei ihnen häufig erst zu spät auf und lassen sich dann nicht mehr so leicht beheben. Regelmäßiges Düngen ist deswegen unerlässlich, damit sich deine Kakteen wohl fühlen.

Verwende zum Düngen Kakteendünger, da dieser für die speziellen Anforderungen von Kakteen geeignet ist. Während der Wachstumszeit im Frühjahr und Sommer solltest du alle vier Wochen düngen. Ab September brauchst du nicht mehr zu düngen, da die Kakteen sich dann langsam auf ihre Winterpause vorbereiten.

Umtopfen

Deinen Kaktus umzutopfen ist wahrscheinlich der schwierigste Aspekt bei der Kakteenpflege, denn Kakteen sind sehr stachelig. Das macht ja auch ihren Charme aus. 😉

Je größer ein Kaktus ist, desto komplizierter wird das umtopfen. Doch es führt kein Weg daran vorbei. Wie alle Kübelpflanzen brauchen auch Kakteen regelmäßig – circa alle 3 bis 4 Jahre – ein neues, größeres Zuhause.

Wenn du einen besonders stacheligen oder großen Kaktus umtopfen möchtest, solltest du dir spezielle Kakteenhandschuhe zulegen. Normale Gartenhandschuhe reichen meistens nicht aus, da die Dornen durch diese einfach durchstechen.

Kleine Kakteen kannst du auch behutsam mit einer hölzernen Grillzange anheben oder du verwendest links und recht eine Styroporplatte, um den Kaktus greifen zu können. Auch zusammengeknülltes Zeitungspapier eignet sich gut, um deinen Kaktus anzuheben. Egal welche Methode du anwendest, sei sehr vorsichtig dabei, damit die Dornen nicht abbrechen.

Bei der Auswahl der Erde ist es auch wichtig, dass du spezielle Kaktuserde verwendest. Diese besteht meistens aus einer Mischung aus Sand, Tongranulat und humusreicher Erde.